«Weltoffene Gemeinschaft mit Spassfaktor»
Steckbrief
- Name: Ann-Sophie Hammermann (Pfadi-Name: Wicky)
- Geburtsdatum: 31. Juli 1995
- Wohnort: Vaduz
- Mitglied seit: ca. 13 Jahren in der Abteilung Vaduz
- Funktionen: Internationales Team PPL, Leadership Training Fund und Aussenvertreterin für WOSM (Weltverband)
- Beruf: Studentin
Wie bist du zu den Pfadfindern gekommen?
Ann-Sophie Hammermann: Kennengelernt habe ich die Pfadfinder bei meinem Besuch des Landessommerlagers 2006. Ich fand die Stimmung und das Gemeinsame toll, da wollte ich auch dabei sein. Zudem waren viele meiner Kolleginnen im Verein.
Welche Höhepunkte hast du bislang erlebt?
Mein eindrücklichstes Erlebnis war die Teilnahme am World Scout Jamboree 2011 in Schweden. Obwohl ich wusste, dass es Pfadfinder überall auf der Welt gibt, war es doch faszinierend, die Diversität und Vielfalt der Bewegung zu erleben – von neuen Spielen bis hin zu interessanten Kochkreationen. Seitdem habe ich viele Freundschaften mit Pfadfindern in aller Welt knüpfen dürfen. Ein weiterer Höhepunkt waren die Hikes (Wanderungen): Sie waren nicht nur eine Gelegenheit, um Verantwortung zu tragen und sich alleine zu organisieren, sondern auch eine intensive Zeit, um gemeinsam in der Patrouille zusammen zu sein. Diese Erinnerungen an die unzähligen Lachmomente, kleinere Pannen und Überraschungen gehören einfach dazu.
Was macht die Pfadfinder für dich aus?
Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung, die auf den gleichen Werten aufbaut: das Pfadfinderversprechen und die Methoden des Gründers Robert Baden-Powell. Es ist eindrücklich zu erleben, wie verbunden Pfadfinder zum Beispiel am Jamborees oder auf internationalen Konferenzen sind – sei es durch das Festhalten derselben Idealen wie Toleranz oder Respekt gegenüber unserer Umwelt. Ausserdem vermittelt die Bewegung ein Programm, bei dem Kinder viel Zeit draussen verbringen und sowohl sich selbst als auch andere besser kennenlernen. Es vermittelt einem auch weitere Fähigkeiten wie Teamwork, Selbstvertrauen sowie Offenheit gegenüber Neuem.
Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung, die auf den gleichen Werten aufbaut.
Welche Aktivitäten machen dir besonders Spass?
Zum einen die Teilnahme an Lagern, sowohl zuhause als auch über die Landesgrenzen hinaus. Das Entdecken und Erproben ist für mich eine Chance ausserhalb des Uni-Alltags. Zum anderen erlebe ich an internationalen Konferenzen immer wieder Momente, wo wir als Pfadfinder unsere Ideen vertreten und so ins politische Handeln einbringen können. Hoffentlich verändern wir so unsere Welt!
Inwiefern profitierst du in deinem Alltag von den Pfadfindern?
Die Pfadfinder haben mich sehr geformt und mir Fähigkeiten vermittelt, von denen ich nicht nur in meinem Studium, sondern auch allgemein in meinem Alltag profitiere. Das Miteinander in einer Patrouille hat mich in meiner Teamfähigkeiten gestärkt – etwas, was mir in meinem Studium zugute kommt. Die Abenteuer, die ich mit den Pfadfindern erlebe, haben mich offen für neue Erlebnisse gemacht. Auch die Angst davor, auf unbekannte Menschen zuzugehen, wird bei den Pfadfindern «behandelt», da man immer wieder in Situationen kommt, in denen man auf die Hilfe anderer angewiesen ist – so wie auch im echten Leben. Meiner Erfahrung nach werden Pfadfinder oft als «Waldfreizeitverein» gesehen. Pfadfindersein vermittelt jedoch viel mehr als nur Naturbewusstsein, nämlich die Bereitschaft, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
Woher nimmst du die Motivation, um dich regelmässig für solidarische Zwecke einzusetzen?
Meine Motivationsquelle ist der Spagat zwischen den Aktivitäten in der eigenen Abteilung und der internationalen Pfadfinderschaft. Die Diskussionen auf europäischer und internationaler Ebene müssen immer mit unserer Kernarbeit vor Ort verknüpft werden. Die Auswirkungen auf jungen Menschen gibt mir Mut, Motivation sowie Antrieb, damit ich mich weiterhin dafür einsetze.
Wie würdest du Freunden die Pfadfinder schmackhaft machen?
Ich würde sie mit in ein Lager nehmen. Denn es ist schwer in Worte zu fassen, wie toll es bei den Pfadfindern ist. Das kann man nur Erleben! Man ist nicht nur Teil eines starken Netzwerks, sondern bekommt die Chance, sich Herausforderungen zu stellen und Abenteuer zu erleben.
Es ist schwer in Worte zu fassen, wie toll es bei den Pfadfindern ist.
Bitte beschreibe die Pfadfinder mit maximal drei Wörtern.
Gemeinschaft, Abenteuer, Spass: Die Pfadfinder sind eine weltoffene Gemeinschaft mit Spassfaktor.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Pfadfinder mitbringen?
Im Prinzip nichts – ausser den Mut, zur ersten BiWö- oder Pfadfinderstunde zu gehen.
Weitere Interviews mit aktiven Mitgliedern:
- Carmen Heeb-Kindle, Lehrerin
- Martin Meier, Junior Spezialist FMA
- Robert Büchel-Thalmeier, Paarberater und Projektmoderator
- Sina Lenherr, Schülerin
Diese Beiträge sind im Rahmen der «Knota»-Sonderausgabe entstanden, die am 19. August 2019 an alle Haushalte in Liechtenstein ging. (mehr dazu)