Was ist Pfadi?
Auf dieser Seite erfährst du mehr über die Pfadfindermethode und Robert Baden-Powell, den Gründer der Pfadfinderbewegung. Einen Einblick in die Entwicklung der Pfadfinder erhältst du unter Weltpfadfindergeschichte.
Pfadfindermethode
Die Aufnahme in die verschiedenen Altersstufen erfolgt durch das Pfadfinderversprechen. Darin pflichtet man dem Verhaltenskodex bei und gelobt für Gott sowie seine Mitmenschen das Beste zu tun. Geprägt vom Grundsatz «learning by doing» werden die Inhalte vor allem praktisch vermittelt. Durch die Organisation in Patrouillen, die selbstständig Aufgaben lösen, lernen die Kinder und Jugendlichen frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.
Zu den wichtigsten Tugenden der Bewegung gehören Freundschaft, Solidarität und Toleranz. Diese manifestieren sich vor allem im sozialen Engagment, anderen zu helfen und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. So schreibt «Bi-Pi» in seinem Abschiedsbrief an die Pfadfinder und Pfadfinderinnen:
«Doch der wahre Weg, Glück zu erlangen, besteht darin, andere Menschen glücklich zu machen. Versucht die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt.»
Kurzbiographie Robert Baden-Powell
Robert Baden-Powell, der von Pfadfindern und Pfadfinderinnen «Bi-Pi»
genannt wird, kam am 22. Februar 1857 in London zur Welt. Sein Vater, ein Pfarrer und Professor an der Universität Oxford, starb als er drei Jahre alt war, sodass die Erziehung der grossen Familie seiner Mutter oblag. Während der Kindheit weckte der Grossvater sein Interesse an der Natur, sodass «Bi-Pi» viel Zeit damit verbrachte, die Wälder Englands zu durchstreifen und Tierspuren zu folgen.
Nach der Schule meldete sich Robert Baden-Powell zur Armee. Bei seinen Aufenthalten in Indien und Südafrika erlangte er Bekanntheit als tüchtiger und beliebter Offizier. Wegen seiner Orientierungskenntnisse wurde «Bi-Pi» beauftragt, die Spurenleser (engl. scouts) auszubilden, wofür er 1899 das Handbuch Aids to Scouting veröffentlichte. Im selben Jahr wurde er durch die Verteidigung der Stadt Mafeking gegen die Buren zum britischen Volkshelden.
Pfadfinder und Pfadfinderinnen eignen sich Wissen praxisorientiert an, indem sie ihre Ideen in einer geschützten Atmosphäre einfach mal ausprobieren.
Zurück in der Heimat widmete sich Robert Baden-Powell der Jugendarbeit, wobei ihm seine Erfahrung als Ausbildner im Militär zugutekam. 1910 trat «Bi-Pi» aus dem Militär, um sich intensiver der Pfadfinderbewegung zu widmen. Zwei Jahre später heiratete er Olave St. Claire-Soames, mit welcher der pensionierte Offizier drei Kinder kriegte. 1920 wurde «Bi-Pi» am ersten World Scout Jamboree zum Chief Scout of the World gewählt. Neun Jahre später wurde er vom englischen Königshaus zum Baron of Gilwell ernannt.
Am 8. Januar 1941 starb Robert Baden-Powell in seinem Haus in Nyeri (Kenia). Auf seinem Grabstein ist neben der Pfadfinder-Lilie ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte abgebildet. Dabei handelt es sich um ein internationales Wegzeichen der Pfadfinder, das «Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen» bedeutet.