«Was gibt es schöneres, als mit guten Freunden am Lagerfeuer zu sitzen?»
Steckbrief
- Name: Simon Biedermann (Pfadi-Name: Simpson)
- Geburtsdatum: 29. Januar 1978
- Wohnort: Schaan
- Bei den Pfadfindern gewesen: in der Abteilung Schaan/Planken
(ca. 32 Jahre lang) - Funktionen: Abteilungsleiter, PPL-Ausbildungsteam,
Jugend+Sport-Coach - Beruf: Mandatsleiter Treuhand
Wie bist du zu den Pfadfindern gekommen?
Simon Biedermann: Über Freunde, die bereits bei den «Wölfle» waren.
An welche Höhepunkte und witzige Geschichten erinnerst du dich gerne zurück?
Das allererste Mal biwakieren im Pfingstlager auf Bargella war sicher ein eindrückliches Erlebnis. Gerne erinnere ich mich auch an meine Teilnahmen an den Jamborees in Holland und Chile. Neben den wunderschönen, vielfältigen Erlebnissen sind aber vor allem die lebenslangen Freundschaften prägend, die in der Pfadfinderzeit entstanden sind. Gemeinsam mit guten Freunden an einem Lagerfeuer sitzen, über Gott und die Welt philosophieren, singen, alte Geschichten austauschen: Was gibt es schöneres?
Was macht die Pfadfinder für dich aus?
Die Pfadfinder sind – ganz im Sinne ihres Gründers Robert Baden-Powell – eine Lebensschule, die Kinder und Jugendliche auf ihren jeweiligen Entwicklungsstufen fördert. Es gibt ihnen schrittweise mehr Verantwortung sowie Spielraum für eigenes Handeln und Entscheidungen, bis sie schliesslich als Erwachsene Verantwortung übernehmen für sich selbst, die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen, aber vor allem – und das zeichnet uns aus – auch für die Welt, in der wir leben. Dazu gehört auch, sorgsam mit der Natur umzugehen, was uns zu einem sehr modernen Jugendverein macht.
Für mich war es selbstverständlich, auch den Nächsten tolle Erlebnisse zu ermöglichen.
Inwiefern hast du in deiner beruflichen Laufbahn von der Zeit bei den Pfadfindern profitiert?
Bei den Pfadfindern lernt man relativ früh Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Man lernt Dinge, wie etwa ein Lager zu organisieren, lernt zu improvisieren oder im Team zu arbeiten. Wenn man sich bei der Betriebswirtschaft bedienen möchte, könnte man von einer Ausbildung in Projektmanagement, Budgetierung, Buchhaltung, Coaching und Mitarbeiterführung sprechen. Dazu kommen auch die Möglichkeiten von Ausbildungskursen im Rahmen von Jugend und Sport. All dies sind Fertigkeiten, die man später in jedem Beruf brauchen kann.
Was hat dich dazu motiviert, dich über Jahre hinweg als Leiter für die Bewegung einzusetzen?
Es sind mehrere Gründe, die mich motiviert haben und immer noch motivieren. Einerseits glaube ich ganz fest daran, dass unsere Gesellschaft ehrenamtliches Engagement braucht, um zu funktionieren und den sozialen Kitt zu stärken. Andererseits habe ich als «Wölfle» und Pfadfinder so viele tolle Dinge erlebt, dass es für mich selbstverständlich war, auch der nächsten Generation solche Erlebnisse zu ermöglichen und ein möglichst abwechslungsreiches Vereinsleben mitzugestalten.
Wie würdest du anderen den Verein schmachhaft machen.
Das hat sich bei mir schon erledigt: Meine dreizehnjährige Tochter ist seit den «Mormile» begeistertes Mitglied der Pfadfinder in Schaan. Ansonsten würde ich sagen: Die Pfadfinder kann man nicht beschreiben, man muss es erleben. Kein Verein ermöglicht einem so vielseitige Erlebnisse, vermittelt einem gleichzeitig soviel Kenntnisse und Fertigkeiten.
Weitere Interviews mit ehemaligen Mitgliedern:
- Claudia Foser-Laternser, CFO Liechtensteinischer Entwicklungsdienst
- Eugen Nägele,Rektor am Liechtensteinischen Gymnasium und Landtagsabgeordneter
- Manfred Bischof, Bürgermeister Vaduz
- Mathias Vogt, Geschäftsführer und Architekt
- Michelle Kranz, Geschäftsführerin Liechtenstein Marketing
- Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein, Diplomat im Ruhestand
- Thomas Zwiefelhofer, Gruppenleiter Finanzdienstunternehmen und ehemaliger Regierungschef-Stellvertreter
Diese Beiträge sind im Rahmen der «Knota»-Sonderausgabe entstanden, die am 19. August 2019 an alle Haushalte in Liechtenstein ging. (mehr dazu)