DV 2020: Vorfreude auf das 90-Jahr-Jubiläum

Publiziert am 13.09.20
Kategorie
Public

Am 13. September fand in Schaan die diesjährige Delegiertenversammlung der Pfadfinder statt.

Ein halbes Jahr später als geplant, aber letztlich doch noch trafen sich 34 Delegierte (je vier pro Abteilung möglich, zwei von neun Abteilungen nur zu dritt angereist) im kleinen SAL in Schaan zur Delegiertenversammlung 2020 der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins (PPL). Angesichts der Covid-19-Pandemie, die eben zu dieser Verzögerung führte, fand der Anlass im kleinstmöglichen Rahmen statt. Neben den Stimmberechtigten waren nur die Verbandsleitung und ein Revisor anwesend. Ausserdem wurde auf ein gemeinsames Abendessen verzichtet. Ein Schwerpunkt auf der Traktandenliste stellten die Statuten dar, welche auf Anstoss des Weltpfadfinderverbands WOSM angepasst wurden. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurden Anpassungen am Ausgaben- und Materialreglement.

 

In der Verbandsleitung stehen Fluktuationen bevor

 

Zur Wiederwahl stellten sich gemäss Turnus drei von vier Mitgliedern der Verbandsleitung. So wurden Diana Gassner (Präsidium), André Beck (Finanzen) und Carmen Heeb-Kindle (Internationales) ohne Gegenstimmen in ihren Ämtern bestätigt. Zudem wurden weiter drei neue Abteilungsleiter respektive Stellvertreter offiziell ernannt.  

 

Pfadi-Verbandsleitung 2020.JPG
Die Besetzung der PPL-Verbandsleitung bleibt identisch: Carmen Heeb-Kindle (Internationales), André Beck (Finanzen), Diana Gassner (Präsidentin) und Gary Kaufmann (Kommunikation, v. l.). [zur Bildergalerie] 

 

Mit Gary Kaufmann (Kommunikation), dessen Ressort nächstes Jahr an der Reihe ist, bleibt die Besetzung der Verbandsleitung vorerst identisch. Doch es kündigen sich Wechsel an. Beck erklärte vor der Abstimmung, dass er an der nächsten Delegiertenversammlung im Frühjahr 2021 zurücktreten möchte. Genauso will Kaufmann dann seine Amtszeit regulär beenden, wobei sich vom Ressort Kommuninkation zukünftig der Bereich «Veranstaltungen» abspaltet, um seinen Nachfolger zu entlasten. Für diese Position wurde mit Markus «Sugi» Tschugmell bereits ein motivierter Kandidat gefunden, der das neue Ressort in der Testphase übernimmt. An der DV 2021 soll er dann ordentlich in die Verbandsleitung gewählt werden.

 

Jugendförderung wieder nicht ausgeschöpft

 

Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnet der Verband einen Verlust von 10 435 Franken. Ein wesentlicher Bestandteil hiervon nimmt die neulancierte PPL-Kollektion ein (rund 8000 Franken), gefolgt vom Jamboree und dem Redesign der Verbandszeitschrift «Knota». Verglichen mit dem gesamten Vereinsvermögen (147 463 Franken) ist dieses Defizit allerdings tragbar; die Vermögensobergrenze liegt bei maximal 180 000 Franken. Ausserdem befinden sich in Fonds noch zusätzliche 118 159 Franken, die zweckgebunden sind. 

 

Für 2020 wurde im Januar noch ein Verlust von 4 500 Franken budgetiert, wobei Beck angesichts der ausgefallenen Aktivitäten in der Coronapause aktuell eher von einem kleinen Gewinn ausgeht. Eine finanzielle Herausforderung stelle laut dem Finanz-Verantwortlichen der Fond für die internationale Lager dar. So wäre dieser bei der aktuellen Entwicklung beim nächsten Jamboree 2023 voraussichtlich ausgeschöpft. Hier ist die Verbandsleitung darum bemüht, mit dem Amt für Soziale Dienste eine Lösung zu finden. Erneut war auch die Jugendförderung ein Thema, weil keine Abteilung diese komplett ausschöpfte (Höchster Wert: 71 Prozent). Zwei Abteilungen haben 2020 überhaupt keinen Antrag eingereicht. Somit konnten die PPL ein Restbudget von 18 821 Franken nicht ausschöpfen, obwohl der Verband Jugendförderungen von 33 Prozent über seinem Budget beanspruchte. «Ich würde ungern sehen, dass uns dieser Beitrag gekürzt wird», meinte Beck und wies die Abteilungen auf das vor einigen Jahren vereinfachte Prozedere hin. 

 

Jubiläum wird mit Landessommerlager gefeiert

 

Per Video wurde auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr zurückgeblickt, wobei das 24. Weltpfadfinderlager in West Virginia, USA, mit 84 Teilnehmern aus Liechtenstein zu den Höhepunkten gehörte. Der Rückblick auf 2020 wird hingegen eine Lücke ausweisen, weil die Aktivitäten in der Coronapause (13. März bis 13. Juni) abgesehen von einigen Hilfseinsätzen ruhten. Umso lieber blicken die Delegierten bereits 2021 entgegen. Dann feiern die Pfadfinder des Landes nämlich ihr 90-jähriges Bestehen, indem vom 3. bis 11. Juli ein Landessommerlager auf der Schaaner Duxwiese stattfindet. Dort, wo am 11. Oktober 1931 die ersten 34 Liechtensteiner Pfadfinder ihr Versprechen ablegten. Das Organisationsteam, welches an der DV ihre Planung präsentierte, erwartet über 200 Teilnehmer. 

 

 

Nach 90 Minuten beendete Präsidentin Diana Gassner die Delegiertenversammlung 2020. Nicht nur wegen der besonderen Corona-Umständen, sondern auch wegen der guten Vorbereitung und Absprachen mit den Abteilungen vorab war es – im Vergleich zu den Vorjahren – eine ungewohnt speditive Sitzung. Sämtliche Entscheidungen wurden einstimmig getroffen.