«Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder»
Steckbrief
- Name: Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein
- Geburtsdatum: 24. Oktober 1947
- Wohnort: Schaan
- Bei den Pfadfindern gewesen: in der Abteilung Vaduz (ab 1955), zeitweise in Wien und später wieder im Land
- Funktionen: Korpsführer (Präsident), u. a. auch Hilfskornett
- Beruf: Diplomat im Ruhestand
Wie sind Sie zu den Pfadfindern gekommen?
Prinz Nikolaus: Viele in unserer Klasse und auch meine Brüder gingen zu den «Wölfle». Meine Eltern unterstützten es.
An welche Höhepunkte und witzige Geschichten erinnern Sie sich gerne zurück?
Ein Höhepunkt war für mich das Jamboree 1967 (Anm. d. Red.: Weltpfadfinderlager, das alle vier Jahre stattfindet) in Idaho, USA. Das Lagergelände war fast so gross wie das Unterland. Die Lagerpolizei, die uns beim Eintreffen kontrollierte, hatte Spass an unserem kleinen Land und deshalb durften wir in ihrem Streifenwagen mitfahren.
Was macht die Pfadfinder für Sie aus?
Die Vielfältigkeit der Aktivitäten, die Natur- und Heimatverbundenheit, die Erziehung zur Verantwortung für die Gesellschaft sowie die Internationalität.
Inwiefern haben Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn von der Zeit bei den Pfadfindern profitiert?
Ich habe gelernt, im Team zu arbeiten und auch in schwierigen Situationen durchzuhalten. Im Land hat das gemeinsame Pfadfinderleben mit vielen eine starke Verbundenheit gebracht. Oft war es auch eine schöne Erfahrung, im internationalen Umfeld eines Diplomaten auf Pfadfinderfreunde zu treffen, welche die gleichen Werte haben.
"Im Land hat das gemeinsame Pfadfinderleben mit vielen eine starke Verbundenheit gebracht."
Pfadfinder leisten ein ehrenamtliches Engagement. Was hat Sie dazu motiviert, sich über mehrere Jahre hinweg für die Bewegung einzusetzen?
Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder! Jene Bereicherung, die man selbst als Jugendlicher erlebt hat, will man auch weitegeben. Bei mir spielte ebenfalls die Familientradition eine Rolle und der Einsatz für Liechtenstein, welcher der Pfadfinderbewegung viel gibt.
Wie würden Sie anderen den Verein schmackhaft machen?
Ich würde von den vielfältigen Aktivitäten, den Freundschaften, dem Campen, den Reisen erzählen und von dem, was man zum Überleben in der Wildnis lernt.
Welche Voraussetzungen sollte man als Pfadfinder mitbringen?
Keine Wehleidigkeit zeigen. Ausserdem sollte man gerne Zeit in der Natur verbringen und mit anderen Jugendlichen zusammen sein.
Weitere Interviews mit ehemaligen Mitgliedern:
- Claudia Foser-Laternser, CFO Liechtensteinischer Entwicklungsdienst
- Eugen Nägele,Rektor am Liechtensteinischen Gymnasium und Landtagsabgeordneter
- Manfred Bischof, Bürgermeister Vaduz
- Mathias Vogt, Geschäftsführer und Architekt
- Michelle Kranz, Geschäftsführerin Liechtenstein Marketing
- Simon Biedermann, Mandatsleiter Treuhand und Gemeinderat
- Thomas Zwiefelhofer, Gruppenleiter Finanzdienstunternehmen und ehemaliger Regierungschef-Stellvertreter
Diese Beiträge sind im Rahmen der «Knota»-Sonderausgabe entstanden, die am 19. August 2019 an alle Haushalte in Liechtenstein ging. (mehr dazu)