«Der soziale Zusammenhalt ist meiner Meinung nach einzigartig»
Steckbrief
- Name: Mathias Vogt (Pfadi-Name: Tisa)
- Geburtsdatum: 3. August 1981
- Wohnort: Balzers
- Bei den Pfadfindern gewesen in: Abteilung Balzers (ca. 30 Jahre lang)
- Funktionen: Abteilungsleiter, Platzwart Oberäckerle
- Beruf: Architekt
Wie bist du zu den Pfadfindern gekommen?
Mathias Vogt: Der Verein wurde mir wohl schon in die Wiege gelegt. So war mein Vater schon aktiver Pfadfinder in verschiedensten Funktionen. Als ich dann zur Schule kam, stand einem Besuch bei den «Wölfle» nichts mehr im Weg und die Faszination für die Pfadfinder hat mich nicht mehr losgelassen.
An welche Höhepunkte und witzige Geschichten erinnerst du dich gerne zurück?
Mein persönlicher Höhepunkt war unbestritten die Teilnahme am Jamboree in Chile und die damit verbundene Rundreise in einem so fernen Land. Die kulturellen Eindrücke aus dieser Zeit haben mich stets begleitet. In besonders witziger Erinnerung bleibt mir ein gelungenes Nachtspiel in meinem ersten Pfadfinderlager. Die Leiter haben geschickt das Gerücht verbreitet, dass oberhalb von unserem Lagerplatz ein Staudamm Probleme bereite. Die Verunsicherung war so gross, dass mein Zeltkamerad präventiv seinen Tramper packte. Als wir dann tatsächlich mitten in der Nacht aus dem Schlaf geweckt wurden, nahm das Abenteuerspiel seinen Lauf und die Erlösung war dann umso schöner, als es sich nur als ein Nachtspiel herausstellte.
Was macht die Pfadfinder für dich aus?
Aus meiner Sicht liegt das Besondere im Bezug zur Natur, der auf abenteuerliche Art und Weise erfahren wird. Der soziale Zusammenhalt ist meiner Meinung nach einzigartig.
Inwiefern hast du in der Karriere von deiner Zeit bei den Pfadfindern profitiert?
Die Pfadfinder haben mir den Horizont geöffnet im Hinblick auf das Verständnis für fremde Kulturen und unsere eigenen Werte. Diese Sichtweise, gepaart mit Bodenständigkeit, begleitet mich bei der täglichen Arbeit und bietet eine gute Orientierung. Zudem hat mich die Zeit als Leiter in der zweiten Stufe und später Abteilungsleiter schon früh gelehrt, was es heisst, ein Team zu führen.
Die Pfadfinder haben mir den Horizont geöffnet für fremde Kulturen und unsere eigenen Werte.
Was hat dich dazu motiviert, dich über Jahre hinweg für die Bewegung einzusetzen?
Ehrenamtliche Arbeit genoss immer schon viel Anerkennung in der Gesellschaft und so haben mich wohl die positiven Rückmeldungen der Eltern sowie das mir geschenkte Vertrauen stets dazu motiviert, mich weiter für die Pfadfinder zu engagieren. Leider muss ich feststellen, dass sich unsere Gesellschaft diesbezüglich in einem Wandel befindet und ehrenamtliche Arbeit zu wenig Aufmerksamkeit in unseren Medien wiederfährt.
Wie würdest du Freunden den Verein schmackhaft machen?
Willst du einzigartige Abenteuer erleben? Dann bist du bei den Pfadfinder richtig!
Welche Voraussetzungen sollte man als Pfadfinder mitbringen?
Neugierig und offen sein.
Weitere Interviews mit ehemaligen Mitgliedern:
- Claudia Foser-Laternser, CFO Liechtensteinischer Entwicklungsdienst
- Eugen Nägele,Rektor am Liechtensteinischen Gymnasium und Landtagsabgeordneter
- Manfred Bischof, Bürgermeister Vaduz
- Michelle Kranz, Geschäftsführerin Liechtenstein Marketing
- Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein, Diplomat im Ruhestand
- Simon Biedermann, Mandatsleiter Treuhand und Gemeinderat
- Thomas Zwiefelhofer, Gruppenleiter Finanzdienstunternehmen und ehemaliger Regierungschef-Stellvertreter
Diese Beiträge sind im Rahmen der «Knota»-Sonderausgabe entstanden, die am 19. August 2019 an alle Haushalte in Liechtenstein ging. (mehr dazu)