«Die Lager waren immer etwas Besonderes»
Die Familie von Robert Büchel-Thalmeier (56) blickt auf eine lange Tradition bei den Pfadfindern zurück. Auf dem Foto ist er mit seinem Sohn Johannes Büchel (l.) und seinem Vater Leo Büchel (m.) zu sehen, der 1970 die Abteilung Schellenberg wieder zu Leben erweckt hat.
Steckbrief
- Name: Robert Büchel-Thalmaier (Pfadi-Name: Flibi)
- Geburtsdatum: 14. Juli 1963
- Wohnort: Schellenberg
- Mitglied seit: ca. 49 Jahren in der Abteilung Schellenberg
- Funktionen (aktuell): Betreuer der Leiter und Leiterinnen
- Funktionen (früher): Abteilungsleiter, Kommissär für Animation Spirituelle und Landeskommissär
- Beruf: Paarberater und Projektmoderator
Wie bist du zu den Pfadfindern gekommen?
Robert Büchel-Thalmaier: Durch meine Eltern. Sie haben sich auf einem Pfadfinderlager kennen gelernt und das hatte Folgen. Leo Büchel, mein Vater, hat 1970 die Abteilung Schellenberg (wieder) gegründet. Ich war von Anfang an dabei, zuerst als «Wölfle».
Welche Höhepunkte und witzige Geschichten hast du bislang erlebt?
Höhepunkte waren sicherlich all die Lager, an denen ich teilnehmen oder die ich leiten durfte. Besonders gut in Erinnerung sind mir unter anderem die beiden Pionierlager in Schweden und Holland sowie das World Scout Jamboree 1995 geblieben, bei dem ich zusammen mit Ruth die Delegationsleitung inne hatte. Auch der Woodbadge-Kurs in Luxemburg war sicherlich ein Höhepunkt. Und beim Schreiben kommen mir gerade so viel andere schöne, aufregende und bereichernde Erlebnisse in den Sinn, da könnte ich glaube ich ein halbes Buch mit füllen. Oder die Bunten Abende zum 25. und 30. Jubiläum der Abteilung Schellenberg. Da waren wir richtig kreativ, auch meine damaligen Leiter. Weil mein Pfadi-Name sich «eingeschlichen» hatte, ich also nie offiziell darauf getauft wurde, holten sie das auf der Bühne hinter meinem Rücken nach. Meine Hose war daraufhin «pflätschnass». Wenigstens waren sie so nett und haben meine Frau vorinformiert, damit sie insgeheim eine trockene Hose mitnehmen konnte.
Was macht die Pfadfinder für dich aus?
Das hängt meiner Erfahrung nach immer von den Leitern und Leiterinnen ab. Sind sie gut, ist ein vielfältiges Programm gewährleistet, bei dem Kinder Spass haben, viel lernen und ihre Persönlichkeitsentwicklung sehr gefördert wird.
Welche Aktivitäten machen dir besonders Spass?
Spiel und Spass. Früher waren die Lager einfach immer etwas Besonderes, genauso wie am Lagerfeuer zusammen zu sitzen und zu philosophieren.
Inwiefern profitierst du in deinem Beruf von den Pfadfindern?
Bei den Pfadfindern habe ich früh gelernt, teamorientiert zu leiten, Verantwortung zu übernehmen und zu organisieren. Und in meinen verschiedenen Rollen habe ich viel Leitungserfahrung sammeln und Gruppendynamikprozesse erleben dürfen, die für mich nach wie vor wertvoll sind. Eine besondere Herausforderung war natürlich die Delegationsleitung für das World Scout Jamboree 1995. Diese hat mir zum Beispiel später viel geholfen, als Chef de Mission für das Liechtenstein-Team bei den Olympischen Spielen in Sotschi und bei den Europäischen Spielen in Baku oder zuvor als Assistent des Chef de Mission bei den Kleinstaatenspielen 2009 in Zypern sowie OK-Mitglied bei den LieGames 2011.
Bei den Pfadfindern habe ich viel Leitungserfahrung sammeln und Gruppendymnamikprozesse erleben dürfen, die für mich nach wie vor wertvoll sind.
Woher nimmst du die Motivation, um dich regelmässig für solidarische Zwecke einzusetzen?
Lange war es die Begeisterung, die ich wohl von meinem Vater geerbt habe. Heute sind vor allem meine drei Kinder, die alle auch aktiv dabei sind, die Motivation, dass ich mich für die Pfadfinderbewegung einsetze. Klar, das Feedback in Form von begeisterten Schellenberger Kindern und zufriedenen Leitern ist auch motivierend, um als Betreuer weiterhin dabei zu bleiben.
Wie würdest du Freunden die Pfadfinder schmackhaft machen?
Bei den Pfadfindern profitierst du so viel für das Leben in einer Weise, die Spass macht. Zweitens kannst du abteilungsintern wie international in Lagern viel Tolles erleben.
Bitte beschreibe die Pfadfinder in einem Schlagwort.
Begeistert leben.
Weitere Interviews mit aktiven Mitgliedern:
- Ann-Sophie Hammermann, Studentin
- Carmen Heeb-Kindle, Lehrerin
- Martin Meier, Junior Spezialist FMA
- Sina Lenherr, Schülerin
Diese Beiträge sind im Rahmen der «Knota»-Sonderausgabe entstanden, die am 19. August 2019 an alle Haushalte in Liechtenstein ging. (mehr dazu)